Elke Münch

Elke Münch

- Mitglied

seit 2020 (Beschluss 17 November 2021)

Elke Münch feste Regisseurin am Theater am Meer

Sie ist seit den 1990er Jahren wohnhaft in Wilhelmshaven. Geboren in Naumburg an der Saale. Nach dem Schulbesuch mit gleichzeitiger Ausbildung als Mechanikerin folgte ein Schauspielstudium.1973 begann ihre Laufbahn als Schauspielerin an den Magdeburger Bühnen. In den nächsten Jahren folgten Engagements an mehreren ostdeutschen Bühnen, sowie in DEFA-Synchronstudios und sie spielte in zahlreichen Filmen auch größere Rollen. 1983 konnte sie mit ihrer Familie die DDR nach einem Ausreiseantrag, der zahlreiche Repressalien durch die Staatssicherheit mit sich brachte, schließlich verlassen. Elke Münch erhielt ein Engagement an der Landesbühne Niedersachsen Nord. Hier spielte sie mit großem Erfolg zahlreiche Hauptrollen und wurde beim 14. Norddeutschen Theatertreffen mit einem Einzelpreis als beste Schauspielerin für die Rolle der „Grusche“ im „Kaukasischen Kreidekreis“ ausgezeichnet. 1993 verließ sie die Landesbühne und arbeitet seitdem sie als freie Schauspielerin, Sprecherzieherin und Regisseurin.

Mit Inszenierungen an vielen norddeutschen Theatern feierte sie ebenso Erfolge, wie mit ihren Ein-Frau-Stücken, wie z. B. „Shirley Valentine oder die heilige Johanna der Einbauküche“, sie spielte es über 200mal. 1998 erhielt sie einen Kulturpreis für die Inszenierung des Theaterstückes „Das Eichmann Experiment“. Im Jahr 2000 übernahm Sie die künstlerische Leitung des Zimmertheaters im Lockschuppen in Jever. Mit den Inszenierungen „Der Fall Luther“ oder „Der Schatten“ führte sie das Ensemble auf ein hohes künstlerisches Niveau. Aber auch Freilichtinszenierungen, die ihr seit Jahren in Jever, Wiesmoor, Westerstede und anderen Orten in Ostfriesland anvertraut werden, zeugen von ihrer künstlerischen Vielseitigkeit, nicht zuletzt ihre Regieleistungen bei den 4. und 5. Störtebeker-Freilichtspielen in Marienhafe 2005 und 2008, die von der Presse als Regie-Glanzleistungen gewürdigt wurden. Im Jahre 2019 beendete sie die künstlerische Leitungsfunktion beim Jever Art-Ensemble.

Im Jahre 2020 wechselte sie als feste Regisseurin an das Theater am Meer, wo sie bereits seit 1999 erfolgreich als Gastregisseurin wirkt. Elke Münch wird neben den Inszenierungen in niederdeutscher Sprache, dem Kerngeschäft des Theaters am Meer, auch vermehrt mit Sonderprogrammen wie zum Beispiel der szenischen Lesung von „Love Letters“ und der hochdeutschen Inszenierung von „Zwei wie Bonnie und Clyde“ das Portfolio des Theaters am Meer erweitern helfen.

- Regisseurin
Im Theater am Meer inszenierte sie als Gast folgende Stücke
Vornehme Bagapsch (1998/99)
Dinner för Een (1999/2000)
Pension Sonnenschein (1999/2000)
´schöne Bescherung (1999/2000)
Van nu an bin ik glücklich (2001/2002)
De golden Anker (2002/03)
De Bremer Stadtmusikanten (Theaterschule 2002/2003)
Misery (2003/04)
De plietsche Sniedermeister (2004/05)
De Düvelsblitz (2004/05)
Rismus Rasmus (2005/06)
Gode Geister (2014/15)
Dörr an Döör´nanner (2015/16)
Lüttje Eheverbreken (2015/16)
Fastbunnen (2017/18)
...un denn de Heven vull van Geigen (2019/20)
Honnig in'n Kopp (2019/20 - coronabedingt 21/22 aufgeführt)
als feste Regisseurin inszenierte sie
Mit dien Oogen (2020/21)
Love Letters (2020/21)
Zwei wie Bonnie und Clyde (221/22) 
Alarm in't Grand-Hotel (22/23)
Snieder Nörig (22/23)
Gaslicht (22/23)

WILHELMSHAVENER ZEITUNG VOM 7. Dezember 2021

Ohne Besucher wird es brenzlig

KULTUR - Spenden und Hilfsprogramme retten Theater am Meer in der Pandemie

Eine hohe Spendenbereitschaft der Besucher sowie Hilfsprogramme von Bund und Land halfen dem Theater am Meer durch die Corona-Pandemie

Neue Mitglieder und Vorstand (v. li.): Arnold Preuß (Bühnenleiter), Elisabeth Malkeit, Manfred de Vries, Chris Cuno, Daniela Cordes, Sandra Krüger (Betreuung Theaterschule), Wolfgang Watty (Vorstand Finanzen), Yannik Marschner (Marketing), Elke Münch, Michel Waskönig (Schriftführer), Phillip Schmidt (Techn. Leiter), (vorne v. li.) Ulrike Schütze (neue Stellvertretende Vorsitzende) und Claudia Ducci (ehemalige Stellvertreterin). Foto: TaM

WILHELMSHAVEN. (LR) Mit einem tiefblauen Auge ist das Theater am Meer (TaM) bislang durch die Pandemie gekommen. Ohne die Spendenbereitschaft der Besucher und staatliche Unterstützung sehe es aber noch viel düsterer aus.

Bei der ersten Jahreshauptversammlung in Präsenz nach 18 Monaten mussten der TaM-Vorstandsvorsitzende Arnold Preuß und sein Schatzmeister Wolfgang Watty den rund 60 Mitgliedern bittere Zahlen präsentieren. In der Spielzeit 2019/20, die kurz vor Ende corona-bedingt abgebrochen werden musste, habe der Zuschauereinbruch schon bei knapp 30 Prozent gelegen, so Preuß. Der habe sich in der Folgespielzeit durch den harten Lockdown verdreifacht. Wenn überhaupt gespielt werden konnte, war dies nur vor knapp einem Drittel der Zuschauerkapazitäten möglich. Kein Wunder also, dass diese Spielzeit einen Besuchereinbruch von 87 Prozent brachte“, so Preuß.

Weniger Zuschauer heißt weniger Einnahmen. Dieser massive Einbruch habe nur durch Spenden der Besucher, durch Verzicht auf Rückerstattung bereits gekaufter Eintrittskarten und die Corona-Hilfsprogramme von Bund und Land zu größeren Teilen kompensiert werden können, führte Watty aus. „Noch ein weiteres Jahr unter Pandemiebedingungen würde das Theater am Meer aber wohl schwer verkraften können“, betonte er stellvertretend für den Vorstand, der hofft, die aktuelle Spielzeit unter 2G-Bedingungen fortsetzen zu können.

Beim Blick nach vorn kündigte Preuß an, dass 2022 der 90. Geburtstag des Theaters im Fokus stehen werde. In der dazugehörigen Spielzeit solle dann auch wieder „ein personalintensives Stück“ ins Programm kommen. Positiv: Mit Hauke Backhus, Berta Blum, Gerti Evers, Elke Münch und Hannelore Saathoff konnten 2020 fünf neue Mitglieder in der Theaterfamilie begrüßt werden, im laufenden Jahr kamen mit Daniela Cordes, Chris Cuno, Elisabeth Malkeit, Sylvia Sievers-Peeks und Manfred de Vries fünf weitere hinzu.

Der Vorstand nutzte die Versammlung, um langjährige Mitglieder zu ehren. Seit 30 Jahren dabei ist Rolf-Peter Lauxtermann, auf 20-jährige Mitgliedschaft können Claudia Ducci, Nicolas Ducci, André Gelhart, Günter Michels, Heidi Strowik, Harald Schmidt und Meike Timmermann zurückblicken. Inge Gelhart, Heinz Hillers, Hanna Jörg, Iris Watty, Wolfgang Watty, Selina Berke und Ivy Bleckwedel halten dem TaM seit zehn Jahren die Treue.

Satzungsgemäß mussten Vorstandswahlen durchgeführt werden. Veränderungen gab es auf der Position der stellvertretenden Bühnenleiterin, wo Ulrike Schütze auf Claudia Ducci folgt, und bei der Technischen Leitung, die Philip Schmidt kommissarisch von Marco Norden übernimmt. Neuer Schriftführer (für Ulrike Schütze) ist Michel Waskönig. Zudem bestätigte die Versammlung Zoe Hokemeyer als Sprecherin der Theaterschule, nachdem sie bereits von deren Mitgliedern gewählt worden war.

Wurden für 10 und 20-jährig Mitgliedschaft geehrt: (unten, v.li.) Selina Berke, Meike Timmermann, Claudia Ducci, (hinten, v.li.) Inge Gelhart, Harald Schmidt, Heidi Strowik, André Gelhart, Heinz Hillers, Yvi Bleckwedel, Wolfgang Watty und Iris Watty. Foto: Theater am Meer

Wilhelmshavener Zitung | 26. Februar 2020

Regisseurin und 14 Schauspieler wechseln von Jever nach Wilhelmshaven

Arnold Preuß freut sich, Elke Münch als feste Regisseurin für das Theater am Meer gewonnen zu haben. Bild: Gabriel-Jürgens

Vor einem Jahr hat Elke Münch dem Jever-Art-Ensemble den Rücken gekehrt. Doch wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere, sagt sie immer. Sie und 14 Schauspieler bringen direkt ein paar Neuerungen mit.

Wilhelmshaven Mit gleich zwei Neuigkeiten überrascht das Theater am Meer seine Zuschauer. Erstens: Im Sommer wird die niederdeutsche Bühne ein zusätzliches Theaterstück auf Hochdeutsch präsentieren. Und zweitens: Elke Münch, die zuvor 20 Jahre beim Jever-Art-Ensemble war, ist neue feste Regisseurin des Theaters am Meer. Leiter Arnold Preuß und Elke Münch informierten über die Hintergründe.

Schon seit vielen Jahren, seit 1999, ist Elke Münch regelmäßiger Gast am Theater am Meer. Preuß und Münch kennen sich seit 33 Jahren, arbeiteten einst gemeinsam an der Landesbühne Niedersachsen Nord. Elke Münch hat nicht nur in Jever das Art-Ensemble aufgebaut und geprägt, sondern sich auch darüber hinaus an niederdeutschen Bühnen und durch Freilichttheater-Inszenierungen einen Namen gemacht.

In der aktuellen Spielzeit hatte Preuß die Regisseurin für eine Regie verpflichtet. Auf der Suche nach einem weiteren Regisseur aber hat er nur Absagen erhalten, in der Verzweiflung die Freundin angerufen – und siehe da, sie sagte: „Ich bin nicht mehr in Jever, ich bin frei, ich mache das.“ Wegen persönlicher Differenzen mit dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins Künstlerforum hatte sie sich schweren Herzens vom Jever-Art-Ensemble getrennt. Doch: Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue, sagte sie sich. Und genau so war es dann auch.

Angebot für Touristen wird geschaffen

Dass Münch nun frei war, hat Preuß’ Fantasie beflügelt. Gemeinsam saß man zusammen, hat überlegt, was man machen kann – denn mit Münch suchten auch rund 14 Schauspieler, die gemeinsam mit ihr das Art-Ensemble verlassen hatten, nach einer neuen Beschäftigung.

Gemeinsam kam man auf die Idee, ein zusätzliches Stück als Angebot für Touristen im Sommer anzubieten – und zwar auf Hochdeutsch. Denn nicht nur der Großteil der neuen Schauspieler sind noch nicht allzu vertraut mit dem Niederdeutschen, auch die Touristen verstehen Hochdeutsch vielleicht besser.

Noch bevor er Oberbürgermeister wurde, habe Carsten Feist im Gespräch mit Arnold Preuß gesagt, dass er ein Angebot für Touristen im Sommer vom Theater am Meer und der Landesbühne vermisse. Olaf Strieb, Intendant der Landesbühne, den Preuß im Vorfeld unbedingt informieren wollte, war von der Idee sofort begeistert.

Auch das rund 90-köpfige Ensemble des Theaters am Meer zieht mit. Mit allen Abteilungen – vom Service über die Stückbetreuung bis zu den Werkstätten – hat Preuß Gespräche geführt, da die zusätzliche Produktion natürlich auch mehr Arbeit bedeutet.

Münch würde sich über Zuschauer aus Jever freuen

Die gute Nachricht: „Von so ziemlich allen habe ich gehört: Wenn wir es nicht probieren, werden wir nicht wissen, ob es eine gute Idee gewesen wäre“, erzählt Arnold Preuß. Sollte das Stück auf Hochdeutsch in diesem Sommer gut angenommen werden, können die Verantwortlichen sich vorstellen, das regelmäßig zu machen – denn es geht auch darum, die Einrichtung, die keine kommunale Unterstützung bekommt und sich nur aus eigenen Einnahmen finanziert, wirtschaftlich zu sichern.

Und worum geht es jetzt im Zusatzstück? „Zwei wie Bonnie und Clyde“ nennt sich die Komödie von Tom Müller und Sabine Misiorny, die am 11. Juli im Theater am Meer in der Kieler Straße 63 Premiere feiert. Es geht um ein Ganovenpaar, das sich nach einem Bankraub in einem alten Schulgebäude versteckt.

Wie auch immer das Stück angenommen wird – Elke Münch ist froh, gemeinsam mit ihren Schauspielern ein neues Zuhause gefunden zu haben. Und: „Viele waren traurig, dass wir vom Jever-Art-Ensemble weggegangen sind“, berichtet Münch. Aber: „Viele von ihnen kamen aus Wilhelmshaven. Ich möchte ihnen sagen: Sie können uns immer noch sehen und müssen dafür nicht einmal mehr weit fahren. Und ich würde mich freuen, wenn auch Leute aus Jever kommen würden.“ Und noch eine gute Nachricht gibt es: Lange Jahre ist das Jever-Art-Ensemble stets im Autohaus „Schmidt + Koch“ aufgetreten. Seit Münch es verließ, war das Geschichte. Doch nun kommt das Theater am Meer im November ins Autohaus im Stadtnorden.