De latinsche Buur (1. WA)

1. Wiederaufführung, davor 1952/53 gespielt

DE LATIENSCHE BUUR

(Der Musterbauer)
Komödie in drei Akten von August Hinrichs

Inszenierung: Rudolf Sang
Bühnenbild: Hannes Kaebe


Beleuchtung: Hugo Kaczmierzak
Souffleuse: Annemarie Beermann
Frisuren: Helmut Teichmann
Inspizientin: Marie Boye

Rollen und Darsteller
Direktor Hofmeyer, Besitzer eines Bauernhofes - Hans Macker
Dorothea, seine Tochter - Helga Dannemann
Dr. Stamer, Rechtsanwalt - Günter Boye
Bernd Bruns, Bauer - Karl-Heinz Herpel
Reimers, Bauer - Arno Tholen
Böse, Bauer - Enno Buß
Steffen, Bauer - Kurt Röthel
Jochen, Knecht bei Hofmeyer - Heino Aden
Stientje, Wirtschafterin bei Hofmeyer - Erika Kaebe
Rieke, Kleinmagd - Agda Prahm
Bauern, Knechte, Mägde

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Skeptisch den neemodschen Methoden Hofmeyers (Hans Macker) gegenüber sind Böse (Enno Buß), Reimers (Arno Tholen) und Bruns (Karl-Heinz Herpel) - eine Szene aus "De latinsche Bur" - Spielzeit 1961/62 -

WILHELMSHAVENER ZEITUNG

Viel Beifall für den "latinschen Buur"

Gestern abend erfolgreiche Premiere der Niederdeutschen Bühne Rüstringen

Von Erwin Hildebrandt

Mit der Premiere der Bauernkomödie "De latinsche Bur" bereitete die Niederdeutsche Bühne Rüstringen zahlreichen Besuchern gestern abend im Stadttheater ein köstliches Vergnügen. August Hinrichs hat mit diesem Stück wieder einmal seine Kunst deutlich unter Beweis gestellt. Der dankbare Beifall auf offener Szene wie auch nach dem dritten und letzten Akt galt gleichermaßen diesem vitalen Stück und den durchweg ausgezeichneten Darstellern.

Die Geschichte von dem in der Stadt so erfolgreichen Direktor Hofmeyer, der auf dem Land bei seinem Vorhaben, ein Mustergut aufzubauen, scheitert, aber aus seinen Fehlern ohne Groll den richtigen Schluß zieht, ist unter der trefflichen Regie von Intendant Rudolf Sang so schwungvoll in Szene gesetzt, daß man an dem flotten Spiel seine helle Freude hat. Eine Komödie, wie sie sein soll: Heiter und frisch, und doch mit einem durchaus ernsten Hintergrund.

Es fällt schwer, von den Darstellern einen besonders hervorzuheben. Hans Macker als leutsellger Direktor Hofmeyer bewältigt seine schwierige, aber auch dankbare Rolle souverän. Das gleiche gilt von Helga Dannemann als Dorothea Hofmeyer und Karl-Heinz Herpel, diesem sympathischen Paar, das zum guten Ende dem Happy End zusteuert. Halb Hausdrachen, halb Frau mit Herz, so präsentiert sich Erika Kaebe als Wirtschafterin Stientje und erntet ebensoviel Beifall wie die naiv muntere Agda Prahm als Kleinmagd Rieke. Eine urwüchsige Komödiantin.

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Bekam ein großes Lob als urwüchsige Komödiantin: Agda Prahm  - eine Szene aus "De latinsche Bur" - Spielzeit 1961/62 -

Eine glänzende Steigerung erlebt man bei Heino Aden, der den Knecht Jochen treffend darstellt. Herrlich das Bauern Trio: Arno Tholen, der schelmische Enno Buß und Kurt Röthel. Sie alle spielen so verhalten, wie es ihre Rollen erfordern. Muß man sonst bei vielen Dialogstellen ein herzhaftes Lachen unterdrücken, so entlocken diese drei dem Besucher bei jedem Auftritt ein augenzwinkerndes Schmunzeln.

Bleibt noch Günther Boye als Rechtsanwalt Dr. Stamer zu erwähnen, der sich mit seinem sympathischen Spiel viel Beifall erwarb. Das Bühnenbild von Hannes Kaebe gab dem Stück die passende Atmosphäre. Alles in allem ein herzerfrischender, schöner und für die Niederdeutsche Bühne Rüstringen erfolgreicher Abend, an den man gern zurück denken wird.

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Jochen (Heino Aden) hat von seinem Chef Hofmeyer (Hans Macker) eine Zigarre verpaßt bekommen. Halt findet er bei Bruns (Karl.-Heinz Herpel)  - eine köstliche Szene aus "De latinsche Bur" - Spielzeit 1961/62 -